Bericht von Peter Pirner, Frankenpost:
Unternehmen aus der Region informieren in der Mittelschule Marktredwitz über ihre Ausbildungsberufe. Die Schüler staunen über die vielfältigen Angebote.
Marktredwitz – Was haben ein Wiener Schnitzel und Keramiknoppen in den Anlaufspuren moderner Skisprungschanzen gemeinsam? Die Schüler der achten, neunten und zehnten Jahrgangsstufe der Alexander-von-Humboldt-Mittelschule haben es beim Berufsorientierungstag „Job-Spot“ erfahren: Beides sind Produkte heimischer Betriebe.
Schulleiter Andreas Wuttke bedankte sich bei seiner Stellvertreterin Sabine Meyer-Hofmann und ihrem Team für die Vorbereitung. 21 Unternehmen aus der Region führten am Freitag in der Alexander-von-Humboldt-Mittelschule in Marktredwitz Workshops zu ihren Ausbildungsangeboten durch. Welche Berufe gibt es? Was muss man da genau arbeiten? Wie sieht die Ausbildung in den Unternehmen aus? Welche Leistungen in der Schule sind dafür notwendig? Die Ausbilder legten sich ordentlich ins Zeug, um ihr Unternehmen und die Ausbildung bei ihnen umfassend darzustellen.
Die Schüler konnten die Workshops auswählen, für die sie sich am meisten interessierten. Auf einem Informationsblatt notierten sie sich wichtige Daten zu den Unternehmen und den Ausbildungsberufen. Immer wieder machten die Referenten Mut, sich einfach mal für ein Praktikum bei ihnen zu bewerben, um einen Einblick in die Praxis zu erhalten.
Julia und Matthias Landgraf vom Restaurant Grenzhaus in Ebnath machten den Schülern den Beruf des Kochs schmackhaft. Während sie über ihr Lokal und ihre Küche erzählten, briet der gelernte Koch echte Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch. Zusammen mit Kartoffelsalat ergab das leckere Probierportionen für die Schüler. Für sie hatte Julia Landgraf noch ein weiteres Schmankerl: Sie stellte Fragen zum bisher Gehörten. Wer die richtige Antwort am schnellsten gab, erhielt von ihr einen Gutschein für ihr Restaurant.
Die Ausbildung bei CeramTec stellte Roland Müller von der technischen Ausbildungsleitung vor: „Willkommen in der Welt der Hochleistungskeramik“. Ausgehend von der Porzellanindustrie entwickelte sich der Betrieb zu einem Spitzenunternehmen in der technischen Keramik. Im Marktredwitzer Betrieb werden zum Beispiel Kugeln und Pfannen für Hüftgelenksprothesen hergestellt. Aber auch Zahnimplantate werden produziert, Dichtscheiben für Wasserarmaturen oder eben die bereits erwähnten Anlaufspursysteme mit Keramik-Noppen, die für Skisprungschanzen entwickelt wurden.
Pamela Fennerl und Martina Peruzzi von der Berufsschule Marktredwitz-Wunsiedel informierten über die schulischen Angebote, wenn ein Schüler (zunächst) keinen Ausbildungsplatz hat. Da gibt es zum Beispiel das Berufsgrundschuljahr (BGJ) oder das neue Berufsvorbereitungsjahr kooperativ (BVJ-k). Hier werden drei Tage Unterricht in der Berufsschule mit zwei Tagen Praktikum bei einem Kooperationspartner kombiniert.
Fazit des Schulleiters Andreas Wuttke: „Wir bieten unseren Schülern umfassende Möglichkeiten, sich über Ausbildung zu informieren. Dazu gehören die Werkstatttage und das Berufsorientierungs-Camp, bei dem es um Bewerbungen und Vorstellungsgespräche geht. Dann das Programm „Ausbilder machen Schule“, da gehen die Schüler aus den Bereichen Soziales und Technik in die Betriebe. Heute haben wir den Berufsorientierungstag, den Job-Spot, den wir selbst entwickelt haben. Den gibt es so nur an unserer Schule. Übrigens: Wir hatten noch mehr interessierte Unternehmen, die sich unseren Schülern vorstellen wollten. Leider überstieg das unsere Möglichkeiten.“